Poems Without Frontiers

Poems in Translation

Anne Brontë







Memory
Anne Brontë

Brightly the sun of summer shone
Green fields and waving woods upon,
And soft winds wandered by;
Above, a sky of purest blue,
Around, bright flowers of loveliest hue,
Allured the gazer's eye.

But what were all these charms to me,
When one sweet breath of memory
Came gently wafting by?
I closed my eyes against the day,
And called my willing soul away,
From earth, and air, and sky;

That I might simply fancy there
One little flower--a primrose fair,
Just opening into sight;
As in the days of infancy,
An opening primrose seemed to me
A source of strange delight.

Sweet Memory! ever smile on me;
Nature's chief beauties spring from thee;
Oh, still thy tribute bring
Still make the golden crocus shine
Among the flowers the most divine,
The glory of the spring.

Still in the wallflower's fragrance dwell;
And hover round the slight bluebell,
My childhood's darling flower.
Smile on the little daisy still,
The buttercup's bright goblet fill
With all thy former power.

For ever hang thy dreamy spell
Round mountain star and heather bell,
And do not pass away
From sparkling frost, or wreathed snow,
And whisper when the wild winds blow,
Or rippling waters play.

Is childhood, then, so all divine?
Or Memory, is the glory thine,
That haloes thus the past?
Not ALL divine; its pangs of grief
(Although, perchance, their stay be brief)
Are bitter while they last.

Nor is the glory all thine own,
For on our earliest joys alone
That holy light is cast.
With such a ray, no spell of thine
Can make our later pleasures shine,
Though long ago they passed.



Erinnerung
Anne Brontë

Hell auf den grünen Feldern und bewegenden Wäldern
Schien die Sonne des Sommers
Und sanfte Winde wanderten vorbei;
Oben, ein Himmel aus reinstem Blau,
Umher, helle Blumen der lieblichsten Farbe,
Verlockten das Auge des Zuschauers.

Aber was waren alle diese Reize zu mir,
Als ein süßer Hauch der Erinnerung
Zärtlich vorbei wehte?
Ich schließ die Augen gegen den Tag
Und riß meine willkürliche Seele
Von der Erde und Luft und Himmel weg.

Daß ich mich einfach dort,
An einer kleinen Blume erinnern mag, eine holde Primel,
Die sich eben zur Welt öffnet;
Als in den Kindertagen,
Schien zu mir eine Primel, die sich öffnete,
Eine Quelle seltsamer Freude.

Süße Erinnerung! Lächle dich je an mich;
Die Schönheiten der Natur springen von dir;
Ach! Hole immer noch deinen Tribut,
Immer noch laß den Krokus scheinen,
Der göttlichste unter den Blumen,
Der Wunder des Frühlings!

Still im Duft des Goldlacks wohne;
Und schwebe um die zierliche Sternhyazinthe,
Die lieblichste Blume meiner Kindheit.
Lächle an die kleinen Gänseblümchen noch,
Fülle den hellen Kelch der Butterblume
Mit deiner ganzen früheren Macht.

Ewig hänge dein Traumspruch
Um den Bergstern und Heideglocke,
Und wende nicht vom funkelnden Frost
Oder wallenden Schnee ab,
Und flüstere, wenn die wilden Winde wehen,
Oder das klatschende Gewässer spielt.

Ist die Kindheit dann so ganz göttlich?
Oder Erinnerung, ist der Wunder deins,
Der die Vergangenheit so umrahmt?
Nicht alles göttlich; ihre Schmerzensbisse,
(Obwohl vielleicht ihre Bleibe kurz sein mag),
Sind bitter, während sie dauern.

Auch nicht ist der Wunder alles deins,
Denn auf unseren frühesten Freuden allein
Wird das heilige Licht geworfen.
Mit solch einem Strahl, kein Spruch von dir
Kann unsere neueren Vergnügen erhellen,
Obwohl sie vor langer Zeit vorbei sind.

Übersetzung: © David Paley