Poems Without Frontiers

Poems in Translation

Annette von Droste-Hülshoff







Lebt wohl
Annette von Droste-Hülshoff

Lebt wohl, es kann nicht anders sein!
Spannt flatternd eure Segel aus,
Laßt mich in meinem Schloß allein,
Im öden geisterhaften Haus.

Lebt wohl und nehmt mein Herz mit euch
Und meinen letzten Sonnenstrahl;
Er scheide, scheide nur sogleich,
Denn scheiden muß er doch einmal.

Laßt mich an meines Seees Bord,
Mich schaukelnd mit der Wellen Strich,
Allein mit meinem Zauberwort,
Dem Alpengeist und meinem Ich.

Verlassen, aber einsam nicht,
Erschüttert, aber nicht zerdrückt,
Solange noch das heil'ge Licht
Auf mich mit Liebesaugen blickt.

Solange mir der frische Wald
Aus jedem Blatt Gesänge rauscht,
Aus jeder Klippe, jedem Spalt
Befreundet mir der Elfe lauscht.

Solange noch der Arm sich frei
Und waltend mir zum Äther streckt,
Und jedes wilden Geiers Schrei
In mir die wilde Muse weckt.



Farewell
Annette von Droste-Hülshoff

Farewell! There can be no other way.
Let your fluttering sails be hoist.
Left alone and castle bound I stay
In this desolate, ghostly house.

Farewell! And take with you my heart
And my final ray of sun;
May it depart, right now depart
For sometime soon must it be gone.

Leave me with my lakeside swell
Rocking with the waves long line
All alone with my magic spell,
The alpine spirit and that self of mine.

Abandoned but not lonely,
Shattered but not crushed
As long as the light so holy
On me with loving eyes is thrust.

So long as fresh woods for me are left
Where rustling leaves give forth their song,
From every cliff and every cleft
The listening elf befriends me long.

So long as I may stretch my arm
In freedom to the heavens above,
And every vulture in wild alarm
Awakes in me the muse I love.

Translation: © David Paley