Le Colibri
Charles-Marie René Leconte de Lisle
Le vert colibri, le roi des collines,
Voyant la rosée et le soleil clair
Luire dans son nid tissé d'herbes fines,
Comme un frais rayon s'échappe dans l'air.
Il se hâte et vole aux sources voisines
Où les bambous font le bruit de la mer,
Où l'açoka rouge, aux odeurs divines,
S'ouvre et porte au coeur un humide éclair.
Vers la fleur dorée il descend, se pose,
Et boit tant d'amour dans la coupe rose,
Qu'il meurt, ne sachant s'il l'a pu tarir.
Sur ta lèvre pure, ô ma bien-aimée,
Telle aussi mon âme eût voulu mourir
Du premier baiser qui l'a parfumée
The Hummingbird
Charles-Marie René Leconte de Lisle
The green hummingbird, king of the hills,
Seeing the dew and the light of the morn
Shine into its nest of fine, woven grass,
Takes to the air like a ray of the dawn.
It flies in haste to the neighbouring springs
Where the bamboo carries the sound of the sea,
Where the red ashoka then opens with odorous wings
That strike to his heart like a bolt from the sky.
The gilded flower is the one that it chose
Where it sips so much love in the cup of the rose
That it dies unaware whether the nectar had emptied.
On your pure lips, oh my dearly belovèd,
Like this, my soul had wanted to die,
From the first kiss with which it was scented.
Translation: © David Paley
Der Kolibri
Charles-Marie René Leconte de Lisle
Der grüne Kolibri, König der Berge,
Sieht den Tau und das Licht der Sonne
In sein Nest aus feinem geflochten Gras erscheinen
Und fliegt in die Luft wie der strahlende Dämmer.
Hastig fliegt er zu den nachbaren Quellen,
Wohin der Bambus den Laut des Meeres trägt,
Wo sich die roten Aschoka ihre duftenden Flügel öffnen,
Die sein Herz mit einem Blitzschlag durchdringen.
Die güldene Blume wählt er als Stange,
Wo er so viel Liebe im Rosenblatt nippt,
Daß er stirbt, unwissend, ob er den Nektar ausgetrunken habe.
Ebenso auf deinen Lippen, oh, meine Geliebte
Hatte meine Seele vom ersten Kuß sterben wollen,
Mit dem sie parfümiert wurde.
Übersetzung: © David Paley
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