Poems Without Frontiers

Poems in Translation

George Gordon Byron





If Sometimes in the Haunts of Men
George Gordon Byron

If sometimes in the haunts of men
Thine image from my breast may fade,
The lonely hour presents again
The semblance of thy gentle shade:
And now that sad and silent hour
Thus much of thee can still restore,
And sorrow unobserved may pour
The plaint she dare not speak before.

Oh, pardon that in crowds awhile
I waste one thought I owe to thee,
And self-condemn'd, appear to smile,
Unfaithful to thy memory:
Nor deem that memory less dear,
That then I seem not to repine;
I would not fools should overhear
One sigh that should be wholly thine.

If not the goblet pass unquaff'd,
It is not drain'd to banish care;
The cup must hold a deadlier draught,
That brings a Lethe for despair.
And could Oblivion set my soul
From all her troubled visions free,
I'd dash to earth the sweetest bowl
That drown'd a single thought of thee.

For wert thou vanish'd from my mind,
Where could my vacant bosom turn?
And who would then remain behind
To honour thine abandon'd Urn?
No, no - it is my sorrow's pride
That last dear duty to fulfil:
Though all the world forget beside,
'Tis meet that I remember still.

For well I know, that such had been
Thy gentle care for him, who now
Unmourn'd shall quit this mortal scene,
Where none regarded him, but thou:
And, oh! I feel in that was given
A blessing never meant for me;
Thou wert too like a dream of Heaven
For earthly Love to merit thee.



Wenn Manchmal in der Menschenwelt
George Gordon Byron

Wenn manchmal in der Menschenwelt
Dein Bild von meiner Brust zu verschwinden wäre,
Würde die einsame Stunde sich doch
Den Anschein deines zarten Schattens wieder zeigen:
Und jetzt stellt diese traurige Stunde
Diesen Teil von dir wieder her;
Und Traurigkeit mag unbemerkt die Bitte quillen,
Die sie früher nicht sprechen wagte.

Ach, vergib, dass gelegentlich in der Menge
Ich den Gedanken vergesse, der ich dir schulde
Und selbst verdammt zu lächeln scheine.
Weder bin ich zu deiner Erinnerung untreu
Noch halte ich jene Erinnerung wenig teuer,
Wenn es scheint, dass ich darüber keine Reue habe;
Ich möchte nur, dass Narren keinen Seufzer
Überhören sollen, der für dich allein ausgeatmet wurde.

Verbliebe der Kelch nicht ungezecht,
Wird er nicht geleert, um meine Sorge zu vertreiben;
Dafür muss das Pokal ein tödlicheres Getränk enthalten,
Um eine Lethe gegen Verzweiflung herzubringen.
Und wäre Vergessenheit meine Seele
Von allen ihren besorgten Träumen freizusetzen,
Würde ich die süßeste Schale zur Erde schleudern,
Wäre sie ein einziger Gedanke von dir zu ertrinken.

Wärest Du aus meinen Sinnen verschwunden,
Wo könnte meine leere Brust ihre Zuflucht finden?
Und wer dann zurückbleiben würde,
Um deine verlassene Urne zu ehren?
Nein, nein- es ist der Stolz der Trauer
Die letzte Pflicht auszuführen:
Obschon die ganze Welt vergessen mag,
'S'ist geziemt, dass ich mich noch erinnere.

Denn weiß ich wohl für wen
Du hast dich gewidmet, der aber jetzt
Diese sterbliche Szene unbeklagt verlassen muss,
Wo Du allein es war, der ihn versorgte.
Und ach! Ich fühle, dass darin ein Segen
Mir erteilt wurde, doch versehentlich;
Du warst einem Himmelstraum zu ähnlich
Für irdische Liebe dich zu verdienen.

Übersetzung: © David Paley