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              I Wandered Lonely as a CloudWilliam Wordsworth
 
 I wandered lonely as a cloud
 That floats on high o'er vales and hills,
 When all at once I saw a crowd
 A host, of golden daffodils;
 Beside the lake, beneath the trees,
 Fluttering and dancing in the breeze.
 
 Continuous as the stars that shine
 And twinkle on the milky way,
 They stretched in never-ending line
 Along the margin of a bay:
 Ten thousand saw I at a glance,
 Tossing their heads in sprightly dance.
 
 The waves beside them danced; but they
 Out-did the sparkling waves in glee:
 A poet could not but be gay,
 In such a jocund company:
 I gazed- and gazed- but little thought
 What wealth the show to me had brought:
 
 For oft, when on my couch I lie
 In vacant or in pensive mood,
 They flash upon the inward eye
 Which is the bliss of solitude;
 And then my heart with pleasure fills,
 And dances with the daffodils.
 
 
 
 
               
              Ich Wanderte Einsam Wie eine WolkeWilliam Wordsworth
 
 Ich wanderte einsam wie eine Wolke,
 Die hoch über Tälern und Hügeln fließt,
 Als ich plötzlich eine Menge,
 Ein Heer, von goldenen Osterglocken sah;
 Neben dem See, unter den Bäumen,
 Flattern und tanzen in der Brise.
 
 Ununterbrochen wie die Sterne, die,
 In der Milchstrasse scheinen und funkeln,
 Dehnten sie in einer nie endenden Linie aus,
 Entlang dem Rand der Buchte;
 Zehn Tausend sah ich auf einem Blick
 Werfen die Köpfe im lebhaften Tanz zuruck.
 
 Die Wellen neben ihnen tanzten; aber sie
 Übertrafen in ihrer Freude die funkelnden Wogen:
 Ein Dichter könnte sich nur freuen,
 In solcher frohsinnigen Gesellschaft.
 Ich blickte auf längere Zeit- aber dachte nicht daran
 Was für Reichtum die Pracht zu mir brachte.
 
 Denn oft, wenn ich auf meinem Lager liege,
 In leerer oder gedächtnisvoller Laune,
 Blitzen sie auf meinem inneren Aug,
 Und in der Einsamkeit finde ich die Wonne;
 Dann erfüllt sich mein Herz mit Vergnügen,
 Als ich mit den Osterglocken tanzen.
 
 
 Übersetzung: © David Paley 
 
 
              NarzissenWilliam Wordsworth
 
 Ich wanderte wie eine Wolke allein,
 zog über Berg und Tal daher;
 doch dann gewahrte ich den Schein:
 Das goldene Narzissenmeer,
 das unter Bäumen, am Ufer entlang
 tanzte und wogte zu des Windes Gesang.
 
 So wie uns beständig scheinen die Sterne
 und blinken in des Weltalls Flucht,
 erstreckten auch sie sich in die Ferne
 entlang dem Ufer einer Bucht.
 Zehntausend sah ich in ihrem Glanz,
 sie wiegten die Köpfe gemeinsam im Tanz
 
 Die Wellen tanzten wild - doch nein:
 Die Blumen übertrafen sie.
 Ein Dichter kann nur fröhlich sein
 in solcher frohen Harmonie.
 Ich schaute und hätt' kaum gedacht,
 welch Glück dies Bild mir hat gebracht.
 
 Wenn ich mich nach Besinnung seh'n
 in heitrer oder ernster Zeit,
 seh' ich im Geist sie vor mir steh'n
 in meiner stillen Einsamkeit.
 Dann kann mein Herz nur fröhlich sein
 Und sich mit den Narzissen freu'n.
 
 Übersetzung: © Hans-Jürgen Kweseleit 
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